Prof. Jörg E. Drewes erhielt die Willy-Hager-Medaille 2025 für seine Arbeiten an den Einflüssen von Abwassereinleitungen auf die Trinkwassergewinnung und die aquatische Umwelt durch Krankheitserreger und organische Spurenstoffe. Seine Forschungen zur gezielten Reduktion durch ingenieurtechnische und naturbasierte Verfahren sind wegweisend und tragen dazu bei, lokale Wasserkreisläufe zu schließen, um durch eine gezielte und sichere Wasserwiederverwendung Risiken für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt zu vermeiden und Frischwasserressourcen zu schonen.
Der Leiter des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft erhielt seine Abschlüsse als Dipl.-Ing. und Dr.-Ing. im Technischen Umweltschutz von der Technischen Universität Berlin. Seine Promotion wurde bereits 1998 mit dem Preis der Willy-Hager-Stiftung ausgezeichnet. Nach Tätigkeiten ab 1997 an Universitäten in den USA, Australien und Saudi-Arabien übernahm er 2013 den Lehrstuhl und die Versuchsanstalt für Siedlungswasserwirtschaft an der TUM.
2020 wurde er in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen und ist seit 2024 dessen Co-Vorsitzender. Das aktuelle Hauptgutachten des WBGU zu „Wasser in einer aufgeheizten Welt“ ist unter seiner maßgeblichen Mitwirkung entstanden. Jörg E. Drewes ist stellvertretender Sprecher der deutschen Trinkwasserkommission und Mitglied in Expertenkommissionen für Themen der öffentlichen Gesundheit, Trinkwasserversorgung und Wasserwiederverwendung in den USA, Australien, Deutschland und der EU.
Mit der Willy-Hager-Medaille werden durch die Willy-Hager-Stiftung alle drei Jahre Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in hervorragender Weise um die wissenschaftliche Erforschung der Grundlagen und Verfahren der Wasseraufbereitung und der Abwasserreinigung verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Verleihung erfolgte im Rahmen eines Festkolloquiums am 23. Mai 2025 im DECHEMA-Haus in Frankfurt am Main.