Gewürdigt wird Peter Latz’ jahrzehntelanges Pionierwirken in der Landschaftsarchitektur und sein Umgang mit dem industriellen Erbe Europas. Latz zeigt seit über fünfzig Jahren, wie vormals als "Unorte" betrachtete Industrielandschaften in lebendige, ökologische und kulturelle Freiräume transformiert werden können.
Zu den international bekanntesten Projekten von Latz + Partner, gegründet Ende der 1960er Jahre, zählt der Landschaftspark Duisburg Nord. Auf dem Gelände eines stillgelegten Hochofenwerks der Firma Thyssen – Meiderich entstand im Rahmen der IBA Emscher Park ein vielschichtiger öffentlicher Raum, der heute als Gartendenkmal geschützt ist und jährlich über 1,2 Millionen Besucher:innen anzieht.
Weitere bedeutende Projekte umfassen u. a. den Bürgerpark Hafeninsel Saarbrücken auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlehafens, die grüne Infrastruktur der Europastadt Luxembourg-Kirchberg inklusive der Umwandlung einer Autobahntrasse in einen urbanen Boulevard, sowie den Parco Dora in Turin, der industrielle Spuren mit neuen Nutzungen für Freizeit und Umweltbildung verbindet.
Neben seiner Praxis war Peter Latz auch in der Lehre prägend aktiv: als Professor in Kassel und an der TUM, sowie als Gastprofessor u. a. an der Harvard University und der University of Pennsylvania. Seine akademische Arbeit inspirierte Generationen von Landschaftsarchitekt:innen weltweit.
Zu Latz’ bisherigen Auszeichnungen zählen der IFLA Sir Geoffrey Jellicoe Award, der Rosa Barba European Landscape Prize und der Friedrich-Ludwig-von-Sckell-Ehrenring.
Die European Heritage Award Jury betont in ihrer Begründung: “Sein Einfluss reicht weit über Deutschland hinaus – durch seine weltweite Lehrtätigkeit, sein großes gesellschaftliches Engagement und eine bleibende Wirkung darauf, wie postindustrielle Landschaften erhalten und neu gedacht werden können.”
Der Preis ist Teil der European Heritage Awards / Europa Nostra Awards, die 2025 an 30 herausragende Projekte aus 24 Ländern verliehen werden. Sie werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Creative Europe-Programms kofinanziert. Insgesamt waren 251 Bewerbungen aus 41 Ländern eingereicht worden.
Die feierliche Preisverleihung findet am 13. Oktober 2025 im Rahmen des European Cultural Heritage Summit in Brüssel statt.
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