Wer wir sind
1999 entstand das vereinigte Materialprüfungsamt für das Bauwesen durch die Zusammenführung des früheren Materialprüfungsamtes für das Bauwesen mit dem Prüfamt für bituminöse Baustoffe und Kunststoffe. Heute wird das Materialprüfungsamt für das Bauwesen (MPA BAU) kollegial von den Inhabern der Lehrstühle für Massivbau, Metallbau, Holzbau und Baukonstruktion, Werkstoffe und Werkstoffprüfung im Bauwesen sowie der Professur für Gesteinshüttenkunde geführt. Seine Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als 1870 unter der Planung und Leitung von Prof. Johann Bauschinger das Mechanisch-technische Laboratorium eröffnet wurde, das den Grundstein für die moderne Materialprüfung im Bauwesen legte.
Das MPA BAU gliedert sich in zwei große Einheiten – sogenannte TUM Technology Core Facilities (TCF) –, die zentrale technische Infrastruktur und Fachwissen bündeln und TUM-weit einfach zugänglich machen. Das Prüfamt Konstruktiver Ingenieurbau (PKI) bietet ein breites Spektrum an Forschung, Entwicklung, Prüfungen, Überwachungs- und Zertifizierungsaufgaben für Massivbau, Metallbau, Holzbau und Baukonstruktion. Das Prüfamt Baustoffe (PAB) deckt alle Bereiche rund um Betontechnologie, Bauchemie, Bindemittel und Zusatzstoffe, Stahl und Korrosion, bitumenhaltige Baustoffe, Gesteine sowie zerstörungsfreie Prüfverfahren ab. Innerhalb der TUM ist das PKI dem Department Civil & Environmental Engineering, das PAB dem Department Materials Engineering zugeordnet. Als TCF ermöglichen beide Einheiten Forschung, Lehre und Dienstleistungen für die Baupraxis auf höchstem Niveau und stellen modernste technische Infrastruktur der gesamten Universitätsgemeinschaft zur Verfügung.
Ziele und Aufgaben
Ziel und Aufgabe des MPA BAU der Technischen Universität München ist es, Grundlagen und Impulse für Forschung und Weiterentwicklungen zu erarbeiten, die Lehre zu unterstützen sowie das breite Portfolio an Prüfungen, Überwachungs- und Zertifizierungsleistungen von Bauprodukten, Baumaterialien, Bauwerken, Baustellen und Bauweisen als Dienstleistung für die Bauwirtschaft und Behörden bereitzustellen.
Das MPA BAU ist als Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle (PÜZ) bauaufsichtlich anerkannt und notifiziert, für die Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen akkreditiert sowie bei der Prüfung und Fremdüberwachung von Bauprodukten im privatrechtlichen, ungeregelten Bereich tätig. Es führt Untersuchungen an Bauwerken und Bauteilen in allen materialtechnischen und konstruktiven Fragen durch. Darüber hinaus ist das MPA BAU ist mit seinen beiden Einheiten, PKI und PBA, ordentliches Mitglied im Verband der Materialprüfungsämter e.V. (VMPA).
Das Aufgabenspektrum des MPA BAU geht weit über die reine Materialprüfung hinaus. Es umfasst die Neuentwicklung und Optimierung von Prüfmethoden für Fragestellungen, bei denen genormte Verfahren nicht ausreichen, sowie die fachliche Unterstützung bei der Weiterentwicklung und Wiederverwendung von Baustoffen. Darüber hinaus erstellt das MPA BAU Gutachten und Begutachtungen zu Bauprodukten, Bauteilen und Bauwerken, berät zu konstruktiven Fragestellungen und unterstützt Forschungsprojekte und innovative Bauweisen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Weiterentwicklung und Fortschreibung technischer Regelwerke, der Mitarbeit in nationalen und internationalen Normungsgremien sowie der Beteiligung an Akkreditierungen von Prüflaboratorien.
Damit leistet das MPA BAU einen umfassenden Beitrag zur Qualitätssicherung, Innovation und Praxisanwendung im Bauwesen.