
Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen M. Sc.
Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit und demographischer Wandel erfordern eine Neuausrichtung des Bauwesens. In diesem Master-Studiengang vermitteln wir Wissen und Methoden zu ressourceneffizientem und nachhaltigem Bauen, etwa den CO2-Ausstoß reduzieren, unsere Städte, Quartiere und Gebäude nachhaltig umgestalten, den Einsatz von z.B. Boden, Material und Wasser verringern sowie die gebaute Umwelt an die sich rasch verändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse anpassen.
Unser Angebot:
- Ausbildung in einem globalen Schlüsselthema an einer erstklassigen Universität
- Internationale Zusammenstellung von motivierten Mitstudierenden
- Interdisziplinäre Vernetzung von Bauingenieurwesen, Umweltingenieurwesen, Architektur sowie Gebäude- und Versorgungstechnik
- Teambuilding-Angebote gleich zu Studienbeginn
- Intensive Betreuung in kleinen Gruppen
- Starker Praxisbezug bei allen Lerninhalten und durch Exkursionen
- Studieren im Herzen Münchens auf dem Innenstadt-Campus der TUM
Eckdaten
| Art des Studiums | Vollzeit | Standort | Campus München |
| Regelstudienzeit | 4 Semester | Bewerbungszeitraum | 01.04. – 31.05. |
| Credits | 120 ECTS | Sprachnachweis | Englisch, Deutsch |
| Studienbeginn | Wintersemester | Kosten | Semesterbeitrag, Studiengebühren für internationale Studierende |
Informationen zum Studium
Die Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Umweltzerstörung, Rivalität um Ressourcen, demografischer Wandel und Urbanisierung sowie die sich hieraus ergebenden Aufgaben für unsere Gesellschaft gehören zu den zentralen Fragen unserer Zeit. Das Bauwesen spielt in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen eine entscheidende Rolle, indem es den CO2-Ausstoß reduziert, die gebaute Umwelt an den Klimawandel anpasst und den Ressourcen- und Energieeinsatz verringert.
Täglich werden in Deutschland rund 66 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen, die damit für etwa für die Nahrungsproduktion, ökologische Ausgleichsflächen, Erholungsraum oder Wasserspeicher nicht mehr zur Verfügung stehen. In Anbetracht der derzeitigen Größe des ökologischen Fußabdrucks der Weltbevölkerung und der bereits heute spürbaren Überbeanspruchung unseres Planeten um das mehr als 1½-fache der Biokapazität sind das alarmierende Zahlen. Eine zeitnahe Umstellung auf ein ausschließlich nachhaltiges Handeln im Bauwesen ist deshalb zwingend erforderlich.
Der Master Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen (RNB) dient der Ausbildung von gesamtheitlich denkenden und im Bereich des ressourceneffizienten und nachhaltigen Bauens besonders qualifizierten Ingenieur:innen, Architekt:innen und Planer:innen. Aufgrund ihrer weitreichenden Fachkompetenz und ihrer interdisziplinär ausgerichteten Denk- und Arbeitsweise tragen sie u.a. dazu bei, die nationalen und internationalen gesetzlichen Vorgaben im Bereich des Ressourceneffizienten Bauens umzusetzen. Dazu entwickeln sie baubezogene Lösungsansätze für den weiterhin dringend notwendigen Klimaschutz und die zunehmend erforderliche Anpassung von Gebäuden und Stadtquartieren an den fortschreitenden Klimawandel.
Hierzu verfügen die RNB-Absolvent:innen über die notwendigen Kompetenzen im Bereich Entwurf und Planung auf den Maßstabsebenen Gebäude, Quartier, Stadt und Region. Außerdem besitzen sie vertiefte Kenntnisse in den relevanten Kompetenzfeldern Bauphysik, Gebäudetechnik, Baukonstruktion und Lebenszyklusanalyse. Sie kennen die Wechselwirkungen und Synergieeffekte der genannten Bereiche und sind in der Lage, die erworbenen Kompetenzen beim Planen und Umsetzen von ressourceneffizienten Gebäuden und Quartieren einzusetzen.
Als „Schnittstellenspezialist:innen“ können sie den Ressourcenbedarf unter Berücksichtigung nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte wie Ökologie, Ökonomie und soziokultureller Faktoren optimieren. Sie sind in der Lage, sowohl mit kreativ-gestalterisch tätigen Architekt:innen und Planer:innen als auch analytisch-technisch orientierten Ingenieur:innen zu kommunizieren und ihr Wissen zielgerichtet und wirkungsvoll weiterzugeben. Die Fähigkeit zur ressourcenbezogenen, quantifizierbaren Optimierung von Gebäude- und Quartierskonzepten auf der Basis ingenieurtechnischer Methoden und zur wirkungsvollen Integration der gewonnenen Erkenntnisse in den Planungsprozess unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus sind besondere Qualifikationsmerkmale der Absolvent:innen dieses Studiengangs.
Der RNB schafft Nachhaltigkeitsexpert:innen im Bauwesen und schließt die Lücke zwischen dem klassischen Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen, Architektur und Gebäudetechnik. Die RNB-Absolvent:innen sind in der Lage, Zusammenhänge in allen Aspekten des nachhaltigen Planen und Bauens analytisch zu erfassen, um an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen Mensch, Gebäude, Infrastruktur und Umwelt Lösungen für ressourceneffiziente und nachhaltige Gebäude zu entwickeln.
Folgende Tätigkeitsbereiche kommen in Frage:
- Architektur-, Ingenieur- oder andere Planungsbüros
- Behörden (z.B. Bau- und Planungsämter, Genehmigungsbehörden)
- Gutachter:innen, Berater:innen
- Baufirmen
- Industrieproduktion
- Handel und Gewerbe
- Forschung und Lehre
- Fort- und Weiterbildung
Das erste Fachsemester dient vor allem der Vermittlung von Grundkenntnissen in den vier Kompetenzfeldern:
- Nachhaltigkeit in Architektur, Stadt und Landschaft
- Gebäudetechnik und erneuerbare Energien
- Bauphysik und Energieeffizienz
- Bautechnik und Life Cycle Engineering
Die hierbei angebotenen Pflicht- und Wahlmodule stellen sicher, dass die Kernkompetenzen als Basis für das ressourceneffiziente und nachhaltige Bauen bei allen Absolvent:innen des Studiengangs vorhanden sind. In Vorbereitung auf das interdisziplinäre Projekt besuchen Absolvent:innen des Bachelor Architektur das Modul „Physikalische Prinzipien des energieeffizienten Bauens" und Absolvent:innen eines Bachelor in einem ingenieurtechnischen Studiengang das Modul „Aspects of Sustainable Urbanism".
Im zweiten Fachsemester werden die beschriebenen Kernkompetenzen in Form weiterer Pflichtmodule ausgebaut. Als zentrales Element des Studiengangs ist hier das praxisnahe „Interdisziplinäre Projekt“ vorgesehen, bei dem Teams ihre bis dahin erworbenen Kompetenzen erweitern. Das Wechselspiel aus Analyse, z.B. des lebenszyklusbasierten Ressourcenverbrauchs alternativer Lösungsansätze, und Synthese im Rahmen der entwurfsorientierten Entwicklung von Energiekonzepten im Bereich der Sanierung und des Neubaus, stehen hier im Fokus. Das Pflichtmodul „Anwendung einer Lebenszyklusanalyse“ steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der anwendungsorientierten Entwicklungsarbeit des „Interdisziplinären Projekts“. Neben der Erweiterung der Fachkompetenz ist die Vermittlung von Sozialkompetenz, z.B. Teamarbeit sowie die visuelle, verbale und non-verbale Kommunikation, ein wesentliches Element des ersten Fachsemesters und projektbegleitend ebenso Bestandteil des zweiten Fachsemesters.
Das dritte Fachsemester bietet Studierenden aufgrund des großen Wahlkatalogs die Chance, ihr Fachwissen gezielt auszubauen. Darüber hinaus bietet es die Chance, Fachwissen im Rahmen von Auslandaufenthalten an anderen Universitäten zu erwerben und einzubringen.
Im Fokus des vierten Fachsemesters stehen Masterthesis und Masterkolloquium.
Die Unterrichtssprachen in diesem Studiengang sind Deutsch und Englisch. Sowohl im Pflicht- als auch im Wahlbereich gibt es Fächer, die auf Deutsch und Englisch unterrichtet werden, so dass beide Unterrichtssprachen in etwa zu gleichen Teilen eingesetzt werden.
Bewerbung und Zulassung

Bewerben Sie sich über das Bewerbungsportal TUMonline und laden Sie dort Ihre Dokumente für die Zulassung hoch.
Hilfestellungen: Anleitung zur Bewerbung für einen Masterstudiengang (Schritt-für-Schritt-Anleitung) und Infoportal Bewerbung
Rechtlicher Hinweis: Grundlage ist die Fachprüfungs- und Studienordnung (FPSO).
- Bachelorabschluss in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Umweltingenieurwesen oder vergleichbaren Studiengängen wie Versorgungstechnik (der Nachweis über den bestandenen Bachelorabschluss kann innerhalb eines Jahres nach Aufnahme des Masterstudiums nachgereicht werden)
- zum Zeitpunkt der Antragstellung müssen nachgewiesen werden:
- mindestens 135 Credits bei einem sechssemestrigen Bachelorstudiengang
- mindestens 170 Credits bei einem siebensemestrigen Bachelorstudiengang
- mindestens 200 Credits bei einem achtsemestrigen Bachelorstudiengang
- Sprachnachweise in Deutsch und Englisch (der Studiengang wird zweisprachig unterrichtet)
- Bachelor-Zeugnis und Bachelor-Urkunde oder Fächer- und Notentranskript
- Sprachnachweis Englisch
- Sprachnachweis Deutsch
- Begründungsschreiben (Motivationsschreiben)
- Zusammenstellung selbstgefertigter Arbeiten
- Aufsatz
- Lückenloser und aktueller Lebenslauf
- Personalausweis oder Reisepass
- Vorprüfungsdokumentation (VPD) bei Bewerbung mit internationaler Masterzugangsberechtigung
Je nach Ihrer Vorbildung und Herkunft benötigen wir eventuell noch weitere Bewerbungsunterlagen. Welche Unterlagen das sind, erfahren Sie bei der Onlinebewerbung über TUMonline.
Beachten Sie die besonderen Anforderungen an die Dokumente für die Bewerbung und Einschreibung an der TUM.
Die Auswahl erfolgt über ein sog. "Eignungsverfahren". Das ist ein zweistufiger Prozess, bei dem die Fakultät nach einer offiziellen Bewerbung prüft, ob Bewerber:innen die spezifischen Anforderungen für den Masterstudiengang erfüllen.
In der ersten Stufe werden dabei die Bachelor-Abschlussnote und die eingereichten Unterlagen mittels eines Punktesystems ausgewertet. Je nach Höhe der erreichten Punktzahl werden die Bewerber:innen entweder sofort zugelassen, abgelehnt oder zu einem Auswahlgespräch eingeladen.
- Antrag auf Einschreibung (unterschrieben)
- Bachelor-Zeugnis und Bachelor-Urkunde (authentisches Dokument)
- Transcript of Records (authentisches Dokument)
- Aktuelles Passbild
- Digitale Meldung des Versichertenstatus durch eine deutsche gesetzliche Krankenkasse (veranlasst durch Bewerberin/Bewerber)
Je nach Ihrer Vorbildung und Herkunft benötigen wir eventuell noch weitere Unterlagen. Eine vollständige Auflistung der geforderten Unterlagen erhalten in TUMonline, sobald Sie Ihren Studienplatz angenommen haben.
Beachten Sie die besonderen Anforderungen an die Dokumente für die Bewerbung und Einschreibung an der TUM.
Im Studium
Der Studiengang startet mit einer zweitägigen Kick-Off-Veranstaltung, die dem Kennenlernen, Teambuilding und Vernetzen mit den Studierenden der höheren RNB-Semester dient.
Ende Oktober findet im Rahmen des Seminars “Nachhaltige Architektur, Stadt und Landschaftsplanung” eine Exkursion statt, deren Ziel es ist, nachhaltige Stadtplanung praktisch zu erfahren.
Das Interdisziplinäre Projekt ist zentraler Bestandteil des Masterstudiengangs Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen. Es fördert die Zusammenarbeit von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen.
Ziel ist es, komplexe Problemstellungen des nachhaltigen Planens und Bauens interdisziplinär zu analysieren und ganzheitliche, umsetzbare Lösungen zu entwickeln. In Teams transformieren die Studierenden bestehende Gebäude und/oder Quartiere unter Berücksichtigung technischer, sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Lehrstühlen ermöglicht eine fachübergreifende Vertiefung von Konzepten und Methoden. Dabei werden Themen wie Ressourceneffizienz, Energieversorgung, Nutzungsmischung und nachhaltige Mobilität integriert betrachtet.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Energieeffizienz. Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele dienen als Leitlinie für die Entwicklung zukunftsfähiger Strategien. Durch die enge Teamarbeit lernen die Studierenden, unterschiedliche Perspektiven zu verbinden und Konflikte konstruktiv zu lösen. Ziel des Projekts ist es, fundierte und innovative Antworten auf die Herausforderungen einer nachhaltigen gebauten Umwelt zu finden.
Studienleistungen von anderen Universitäten oder Hochschulen aus dem In- oder Ausland können nach vorheriger Prüfung anerkannt werden.
Die Abschlussarbeit ist eine wissenschaftliche Ausarbeitung, die einen projektbezogenen Teil beinhalten kann.
Praktika vor Studienbeginn sind nicht verpflichtend, werden jedoch für die Bewerbung positiv bewertet. Auch während des Studiums können freiwillige Praktika im In- oder Ausland absolviert werden. Wenn die Zeit des Praktikums einen erheblichen Teil der Vorlesungszeit in Anspruch nimmt, kann ein Urlaubssemester beantragt werden. Die praktische Erfahrung wird als extrem wertvoll gewertet.
Ein Mobilitätsfenster ist im 3. Fachsemester integriert. Studierende können entweder im Rahmen von Erasmus+ innerhalb Europas oder im Rahmen von TUMexchange weltweit an zahlreichen Universitäten studieren und sich die Leistungen nach vorheriger Absprache an der TUM anerkennen lassen.

