Industrielle Biotechnologie M. Sc.

Kunststoffe aus Kohlenstoffdioxid (CO2), Seide mit Bakterien aus nachwachsenden Rohstoffen oder Flüssigtreibstoffe aus organischen Abfällen herstellen? Im Studiengang Industrielle Biotechnologie (IBT) geht es um die industrielle Stoffproduktion mit Hilfe von neuen Biokatalysatoren und biotechnologischen Verfahren.

Die IBT nutzt Enzyme, Mikroorganismen oder Zellen als Biokatalysatoren für die industrielle Stoffproduktion. Zu den Produkten gehören Spezial- und Feinchemikalien, Agrar- und Pharmavorprodukte, Hilfsstoffe für die verarbeitende Industrie sowie zunehmend auch großvolumige Chemieprodukte, Materialien und Treibstoffe. Die IBT setzt dabei auch auf nachwachsende Rohstoffe, um diese mit Hilfe biologischer Systeme selektiv in wertveredelte Chemieprodukte umzuwandeln. Als hochgradig interdisziplinär umfasst sie auf der einen Seite die Biowissenschaften (Molekularbiologie, Biochemie, Mikrobiologie und Bioinformatik), um zu neuen Biokatalysatoren zu gelangen. Auf der anderen Seite sind vor allem die Methoden der (Bio-)Verfahrenstechnik und der Technischen Chemie erforderlich, um das Potential der neu gestalteten Biokatalysatoren technisch ausschöpfen zu können und um zu neuen und nachhaltigen Produktionsprozessen im industriellen Maßstab zu gelangen. Daher gilt die Industrielle Biotechnologie auch als die Zukunftstechnologie des dritten Jahrtausends – ihr wird eine herausragende Bedeutung insbesondere auch für die europäische Wirtschaft beigemessen.

Was Sie mitbringen

Die Qualifikation für den Masterstudiengang umfasst einen nachgewiesenen, mindestens sechssemestrigen qualifizierten Bachelorabschluss oder einen mindestens gleichwertigen Abschluss an einer in- oder ausländischen Hochschule in den Studienfächern Biochemie, (Molekulare) Biotechnologie, Biologie, Bioprozesstechnik, Bioinformatik, Chemieingenieurwesen, Chemische Biotechnologie, Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel, Brauwesen und Getränketechnologie, Nachwachsende Rohstoffe, Maschinenwesen, Ingenieurwissenschaften oder vergleichbaren Studiengängen. Zusätzlich gibt es ein Eignungsverfahren. 

Was Sie lernen

Als hochgradig interdisziplinäre Wissenschaft umfasst die Industrielle Biotechnologie auf der einen Seite die Biowissenschaften (Molekularbiologie, Biochemie, Mikrobiologie und Bioinformatik), um zu neuen Biokatalysatoren (Enzymen und Produktionsorganismen) zu gelangen. Auf der anderen Seite sind vor allem die Methoden der (Bio)Verfahrenstechnik und der Technischen Chemie erforderlich, um das Potential der neuen Biokatalysatoren technisch und industriell ausschöpfen zu können und um zu neuen und effizienten biologischen Produktionsprozessen im industriellen Maßstab zu gelangen.

Eine Besonderheit dieses nicht-konsekutiven Masterstudiengangs Industrielle Biotechnologie liegt daher auch in der fachübergreifenden Auswahl der Studierenden: Sowohl Absolventinnen und Absolventen von biowissenschaftlichen als auch von ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen können zugelassen werden. Die komplementären fachlichen Grundkenntnisse (Verfahrenstechnik für Biowissenschaftler:innen oder Biowissenschaften für Ingenieure und Ingenieurinnen) werden zu Beginn des Masterstudiengangs Industrielle Biotechnologie spezifisch vermittelt.

Informationen zum Studium

In den ersten beiden Semestern werden Absolventinnen und Absolventen mit sehr guten Abschlüssen von natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen interdisziplinäre Grundlagen durch ein individuell angepasstes Curriculum vermittelt. Daran schließt sich eine wissenschaftliche Ausbildung in den vier Schwerpunkten Enzyme Engineering, Metabolic Engineering, Bioprocess Engineering und Bioseparation Engineering an. 

Aufgrund dieser Konzeption ist der Studiengang Industrielle Biotechnologie (IBT) an der TUM School of Engineering and Design bundesweit einmalig und gilt als Vorreiter in Europa. Der erfolgreiche Abschluss des Masterstudienganges bietet Absolventinnen und Absolventen einen nahtlosen Übergang in die Promotion, insbesondere am Forschungszentrum für Weiße Biotechnologie der TUM oder ermöglicht den Zugang zu anspruchsvollen Berufstätigkeiten in Forschung und Entwicklung, Produktion, Fertigung, Anlagen- und Apparatebau sowie in Beratung und Management. Als Industriebranchen sind neben der Chemieindustrie im Wesentlichen die Biotechnologiebranche, der Anlagen- und Apparatebau, aber auch die Pharmaindustrie sowie die Umwelttechnikbranche zu nennen.

In den ersten beiden Semestern steht die interdisziplinäre Erweiterung und Ergänzung des vorhandenen Vorwissens im Mittelpunkt. Dazu wird ausgehend vom jeweiligen Bachelorabschluss zusammen mit einer Mentorin oder einem Mentoren ein individueller Studienplan zusammengestellt.

Beginnend im 2. und auch im 3. Semester wird dieser durch eine fachspezifische Ausbildung in den Schwerpunktgebieten Enzyme Engineering, Metabolic Engineering, Bioprocess Engineering oder Bioseparation Engineering ergänzt.

Durch Wahlmodule in den ersten drei Semestern besteht zudem die Möglichkeit, das eigene Kompetenzprofil durch Inhalte entsprechend der eigenen Interessen durch Inhalte aus dem weiteren Angebot der TUM oder einer anderen wissenschaftlichen Hochschule zu ergänzen.

Den Abschluss des Studiengangs bildet die Master’s Thesis im 4. Semester.

Die Qualifikation für den Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie ist nachzuweisen durch 

  • einen an einer in- oder ausländischen Hochschule erworbenen qualifizierten, mindestens sechssemestrigen Bachelorabschluss (Bachelor of Science) oder einen mindestens gleichwertigen Abschluss in den Studiengängen Biochemie, (Molekulare) Biotechnologie, Biologie, Bioprozesstechnik, Chemie-Ingenieurwesen, Energie- und Prozesstechnik, Engineering Sciences, chemische Biotechnologie oder vergleichbaren Studiengängen.
  • Außerdem können Studierende, die in einem der oben genannten Bachelorstudiengänge mindestens 140 Credits erreicht haben, auf Antrag zum Masterstudium zugelassen werden. Das Bachelorabschlusszeugnis ist innerhalb einen Jahres nach Beginn des Masterstudiums vorzulegen.

Über die Aufnahme in den Studiengang wird mit einem zweistufigen Eignungsverfahren entschieden. Der Antrag auf Zulassung ist während der Bewerbungsfristen online zu stellen. Genaue Informationen zum Antrag sind unter Bewerbungsunterlagen zu finden.

Im Rahmen der ersten Stufe des Eignungsverfahrens wird eine Bewertung anhand folgender Kriterien durchgeführt:

  • Durchschnittsnote des Bachelorabschlusszeugnisses oder des Leistungsnachweises
  • Fachliche Qualifikationen
  • Motivationsschreiben

Die Punktevergabe zur Bewertung der fachlichen Qualifikation erfolgt durch den Abgleich der Kompetenzen des Bewerbers mit den Kompetenzen, die eine Absolventin oder ein Absolvent eines vergleichbaren Studiengangs an der TUM hat. Dabei werden die Lernziele der einzelnen Module und deren Umfang (ECTS) berücksichtigt.

Kandidatinnen und Kandidaten mit sehr guten bis guten Ergebnissen werden direkt zugelassen, Personen mit schlechten Ergebnissen erhalten eine Ablehnung. Alle diejenigen, für die in der ersten Stufe kein eindeutiges Ergebnis ermittelt werden kann, durchlaufen die zweite Stufe des Eignungsverfahrens.

Im Rahmen der zweiten Stufe des Eignungsverfahrens wird zu einem etwa 20-minütigen Auswahlgespräch eingeladen. Über die letztendliche Eignung der Bewerberin oder des Bewerbers entscheiden sowohl die Durchschnittsnote des Bachelorabschlusszeugnisses wie auch das Ergebnis des Auswahlgesprächs gleichermaßen.

Bewerberinnen und Bewerber werden nach Eingang der vollständigen Bewerbungsunterlagen inklusive ausgedrucktem und unterschriebenen Bewerbungsantrag darüber informiert, ob sie zum Eignungsgespräch zugelassen bzw. abgelehnt werden. Die Eignungsgespräche zum Wintersemester finden Anfang Juli und zum Sommersemester Anfang März statt. Die Einladung zum Eignungsgespräch wird spätestens eine Woche vor dem Gesprächstermin per Email zugeschickt.

Mentoring-Programm: Während des gesamten Studiums steht Ihnen die Leitung des Sutdiengangs als Mentorin oder Mentor zur Verfügung. In Absprache mit der Mentorin oder dem Mentor stellen Sie Ihren persönlichen Stundenplan (Wahlpflichtmodule) zusammen, um einen sinnvollen qualifizierenden Studienplan zu gewährleisten.

Regelmäßig werden Exkursionen zu wissenschaftlichen Konferenzen wie z.B. zur Himmelfahrtstagung der DECHEMA angeboten.

Außerdem können Studierende ein (internationales) Forschungspraktikum in den Studienplan einbringen (max 10 ECTS). Studierende werden bei der Suche nach einem Forschungspraktikum unterstützt.

Industriepraktika werden unterstützt. Evonik Nutrition & Care bietet speziell für Studierende im Studiengang IBT Praktikumsplätze an. Weitere Kooperationen mit Industrieunternehmen sind im Aufbau.

Weitere Informationen erhalten Sie im Studienbüro oder per E-Mail.