Die Auszeichnung würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Architektur, Bauingenieurwesen und verwandten Disziplinen. In den drei Kategorien „Computergestütztes Modellieren und Fertigen“, „Kreislauffähiges und regeneratives Bauen“ und „Innovative Materialien und Konstruktionen“ zeigen die diesjährigen Projekte, wie akademische Forschung innovative Impulse für die nachhaltige Weiterentwicklung der Bauindustrie liefert.
PREISTRÄGER:INNEN DER TUM SCHOOL OF ENGINEERING AND DESIGN:
Computergestütztes Modellieren und Fertigen
1. Platz: Dr.-Ing. Sebastian Josef Esser – Inkrementelle Versionskontrolle verteilt vorliegender Objektmodelle im Bauwesen – Chair of Computing in Civil and Building Engineering
Für seine Dissertation entwickelt Sebastian Esser eine Methode zur inkrementellen Versionskontrolle objektbasierter Bauwerksmodelle. Labeled Property Graphs ermöglichen die effiziente Nachverfolgung von Änderungen zwischen Modellversionen und unterstützen paralleles Arbeiten im Rahmen von BIM Level 3. Damit werden Transparenz und Koordination in kollaborativen Planungsprozessen deutlich gesteigert.
2. Platz: Dr.-Ing. Veronika Maria Singer – Partitionierte Kopplungsstrategien zur Simulation granularer Materialien beim Aufprall auf flexible Schutzstrukturen – Lehrstuhl für Statik und Dynamik
Mit dem 2. Platz ausgezeichnet wird die Dissertation von Veronika Singer, die modulare Kopplungsstrategien entwickelt, um gravitationsgetriebene Massen und flexible Schutzstrukturen realitätsnah zu simulieren. Die Arbeit ermöglicht die Analyse komplexer Aufprallprozesse und unterstützt die Planung sicherer Schutzbauwerke.
Kreislauffähiges und regeneratives Bauen
2. Platz: Dr.-Ing. Kasimir Forth – BIM-basierte semantische Anreicherung für Nachhaltigkeitsanalysen mithilfe Large Language Models – Chair of Computing in Civil and Building Engineering
Kasimir Forth wurde für seine Dissertation mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Er untersucht, wie BIM-Modelle mithilfe von Large Language Models (LLMs) semantisch angereichert werden können, um Ökobilanzierungen, Materialpassbewertungen und Gebäudeenergiesimulationen effizient zu unterstützen. Die Methode erleichtert fundierte, datenbasierte Entscheidungen für nachhaltige Bauweisen bereits in frühen Planungsphasen.
Innovative Materialien und Konstruktionen
1. Platz: Dr.-Ing. Thomas Maximilian Engel – Brandschutz für biogene Fassaden – Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion
Thomas Engel erhält den 1. Platz für seine Dissertation, in der er das Brandverhalten von Holz- und begrünten Fassaden untersucht und konstruktive Maßnahmen für sichere Fassaden ableitet. Die Ergebnisse zeigen, dass Brandsperren und Wandabschlüsse auch bei mehrgeschossigen Holzgebäuden die Sicherheit gewährleisten. Bei begrünten Fassaden ist der Feuchtigkeitsgehalt der Pflanzen entscheidend; gepflegte Begrünungen führen nicht zur Entzündung der Holzfassade. Die Arbeit ist Teil des institutionsübergreifenden Forschungsvorhabens TIMpuls.
3. Platz: Franziska Sorger & Öykü Tok – Material Perspectives – Regenerativer Bioregionalismus in der Oberpfalz – Professur für Architecture and Design
Für ihre Masterarbeit erhalten Franziska Sorger und Öykü Tok den 3. Platz. Sie analysieren industrielle Abfallstoffe aus der Glas- und Porzellanindustrie zur Herstellung emissionsarmer Bindemittel. Materialanalysen, Anwendungstests und die Berücksichtigung regionaler Verfügbarkeit liefern einen Bewertungsrahmen für bioregionale Materialstrategien und fördern zirkuläres, nachhaltiges Bauen.
Weitere Informationen:
Website Bayerischer Bauindustrieverband e.V.
Broschüre der Preisträgerinnen und Preisträger (PDF)