Sydney war als Crew Engineer bei Crew 323 tätig und schloss sich einem internationalen Team von sechs Analog-Astronaut:innen in der Wüste von Utah an. Fünf Tage lang lebten sie unter Bedingungen, die das Leben auf dem Roten Planeten nachahmen sollten: begrenzte Ressourcen, strenge Routinen und nur gelegentliche Kommunikation mit der Erde. „Jedes Detail, vom Lebensraum bis zu den Raumanzügen, sollte das nachbilden, was Astronaut:innen auf dem Mars erwarten wird“, erinnert sich Sydney.
Bei dieser Mission ging es nicht nur ums Überleben, sondern auch um Wissenschaft. Im Rahmen einer Forschungsstudie der University of Colorado Boulder (CU) führte die Crew Außenbordeinsätze (EVAs) durch, um Entscheidungsfindung und Teamarbeit in isolierten, beengten und extremen Umgebungen zu untersuchen. Sydney würdigt: „Das COSMOS-Forschungsteam der CU hat die gesamte Mission ermöglicht: Es hat unseren Zeitplan, unsere EVAs und die Gesamtziele entworfen.“ Sydney nahm auch an einer Nebenstudie zur Ultraschalltechnologie-Ausbildung für Astronaut:innen teil, da Ultraschall aufgrund seiner kompakten Größe und seines geringen Gewichts ein besonders wertvolles Instrument in der Weltraummedizin ist. „Ich habe Selbstuntersuchungen durchgeführt, um die apikale Vierkammeransicht meines Herzens zu erfassen“, erklärt Sydney. „Es ist erstaunlich, dass diese Aufzeichnungen dazu beitragen könnten, die medizinische Versorgung zukünftiger Astronaut:innen zu verbessern.“
Für diese Mission ausgewählt zu werden, war keine Kleinigkeit. Von 550 Bewerber:innen wurden nur 18 ausgewählt, um drei Crews zu bilden. Das Auswahlverfahren spiegelte die tatsächliche Rekrutierung von Astronaut:innen wider, wobei Wert auf höhere Abschlüsse, vorherige Erfahrungen in stressigen Umgebungen und sogar militärische Hintergründe gelegt wurde. „Sie wollten Crews, die authentisch wirkten“, sagt Sydney. „Es war eine Ehre, unter so talentierten Menschen zu sein.“
Die Crew 323 bestand aus Spezialist:innen aus aller Welt: zwei Co-Kommandierenden, einer Person mit wissenschaftlicher Expertise, einer medizinisch qualifizierten Person, einer Greenhab-Offiziersperson sowie Sydney als Ingenieur:in. Alle brachten einzigartiges Fachwissen mit – von Astrophysik und Luft- und Raumfahrttechnik bis hin zu Bioingenieurwesen – und bildeten so ein dynamisches Team, das bereit war, marsähnliche Herausforderungen zu meistern.
Das tägliche Leben im Habitat war faszinierend und anspruchsvoll zugleich. Die Mahlzeiten bestanden aus dehydrierten Lebensmitteln, die vor dem Kochen stundenlang rehydriert werden mussten und einen ganz anderen Geschmack hatten. Trotz der Herausforderungen war die Erfahrung sehr lohnenswert. „Die Crew kennenzulernen, gemeinsam Probleme zu lösen und in unserer letzten Nacht unter der Milchstraße die Sterne zu beobachten – das war unglaublich“, erinnert sich Sydney. „Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, daran teilgenommen zu haben, und bin gespannt auf die potenziellen Forschungsergebnisse dieser Arbeit, die aus all den gesammelten Daten hervorgehen werden. Diese Erfahrung hat meine Wertschätzung für die Bedeutung und den Wert der Arbeit, die Menschen im Weltraum leisten, wirklich neu belebt.“
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