Den Manfred Hirschvogel Preis erhielt Dr.-Ing. Deniz Avni Bezgin für seine Dissertation „Toward Machine-learned Discretizations and Differentiable CFD for Compressible Two-phase Flows”. Mit der Entwicklung von JAX-Fluids gelingt ihm ein entscheidender Beitrag an der Schnittstelle von numerischer Strömungsmechanik und maschinellem Lernen. Der automatisch differenzierbare Strömungslöser ermöglicht das integrierte Training lernbasierter numerischer Verfahren zur Simulation komplexer Ein- und Zweiphasenströmungen. Besonders innovativ ist die Kombination moderner CFD-Methoden mit Gradienteninformationen zur End-to-End-Optimierung und damit ein Meilenstein für hybride Simulationsverfahren der nächsten Generation.
Klaus Lechthaler wurde mit dem RENK-Antriebstechnik Förderpreis für seine Masterarbeit „Optimierung des Betriebsverhaltens von Schneckengetrieben durch topologische Modifikation mittels der 5-Achs-Fräsbearbeitung“ ausgezeichnet. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie klassische Maschinenelemente durch moderne Fertigungstechnologien optimiert werden können. Durch die gezielte Anpassung der Flankenform an die lokale Beanspruchung wird eine höhere Leistungsdichte, bessere Fresstragfähigkeit und ein gesteigerter Wirkungsgrad erreicht.
Ebenfalls mit dem RENK-Antriebstechnik Förderpreis wurde Dr.-Ing. Thomas Schneider für seine Dissertation mit dem Titel „Spontaneous Damage Behavior of Wet Multi-Plate Clutches under Transient Slip Conditions“ geehrt. Seine Forschung liefert neue Erkenntnisse zur Früherkennung von Schäden in nasslaufenden Lamellenkupplungen. Besonders hervorzuheben ist die Identifikation eines kritischen Temperaturbereichs als Frühindikator für Schäden sowie der Einsatz prädiktiver Modelle auf Basis maschinellen Lernens. Damit gelingt der Brückenschlag zwischen klassischer Ingenieurkunst und datenbasierter Zukunftstechnologie.
Über „Planning Magnetic Levitation Operating Strategies for PLC-Controlled Intralogistics“ verfasste Sören Weindel seine Abschlussarbeit. Er erhielt den WITTENSTEIN-Preis für seine Masterarbeit. Die Arbeit widmet sich der flexiblen Planung von Produktionsprozessen mittels Magnetschwebeplattformen und kombiniert einen automatischen Offline-Planer mit einer wiederverwendbaren Steuerungssoftware für industrielle SPS-Systeme. Besonders bemerkenswert ist der neu entwickelte Optimierungsansatz für Roadmap-Graphen, der komplexe Pfadführungen effizient in beengten Umgebungen ermöglicht.
Ein weiterer WITTENSTEIN-Preis ging an Dr.-Ing. Felix Kronowetter. Er forschte in seiner Dissertation zu “Engineering high-quality Fano resonances in open acoustic systems“. Mit innovativen numerischen Methoden zur Analyse akustischer Metamaterialien gelingt ihm ein Durchbruch in der gezielten Nutzung sogenannter Fano-Resonanzen in offenen Systemen. Die gezielte Kopplung gebundener Zustände ermöglicht eine signifikante Verstärkung lokal gespeicherter Energie, was einen vielversprechenden Ansatz zur effizienten Energienutzung selbst schwacher Wellen darstellt.
Dr.-Ing. Kilian Müller erhielt den Rudolf-Schmidt-Burkhardt-Preis für seine Dissertation “Melt Electrowriting Technological Advances and Cardiovascular Applications”. Mit seiner Arbeit leistet er einen wegweisenden Beitrag zur regenerativen kardiovaskulären Medizin. Durch die Weiterentwicklung des Melt Electrowriting-Verfahrens entstehen neuartige, bioresorbierbare Implantate, die den Körper gezielt zur Bildung eigenen Gewebes anregen. Die Kombination aus technischer Innovation, materialwissenschaftlichem Feingefühl und medizinischem Weitblick eröffnet neue Perspektiven für langlebige, funktionale Lösungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.