Text and images: Cornelia Freund
ED: Was fasziniert Euch am Studiengang Computational Mechanics?
Anastazja: Als ich meinen Bachelor-Abschluss in Maschinenbau gemacht habe, wurde mir klar, dass es für moderne Ingenieur:innen wichtig ist, Programmieren zu können und zu verstehen, was hinter der Software steckt, die wir benutzen. Aus diesem Grund habe ich mich für dieses Studienfach entschieden, und ich denke, das war eine sehr gute Wahl.
Guisela: Für mich geht es darum, wie wir zur Theorie des Maschinenbaus und auch Informationstechnologie nutzen. Die Kombination aus beiden Bereichen hat mich schon immer interessiert. Deshalb habe ich speziell nach einem Master-Studiengang im Bereich Software im Maschinenbau gesucht - und dann kam der Studiengang an der TUM in den Fokus.
Wie seid Ihr du zu Eurer Studienwahl gekommen?
Guisela: Am Ende meines Bachelorstudiums war ich in der Codierung eines Forschungsprojekts tätig und wollte daraufhin diese Software in mechanischen Programmen einsetzen. Um dort anknüpfen zu können und voranzukommen, habe ich nach einem passenden Masterstudiengang gesucht.
Anastasja: Mein Bachelorstudium war bereits recht breit gefächert und ich wusste nicht, in welchem Bereich ich mich spezialisieren soll. Also habe ich mich entschieden, das große Spektrum beizubehalten und einen Strauß an Optionen zur Auswahl zu haben.
Ihr seid beide im dritten Semester, und neben anderen Fächern belegt ihr gerade das Pflichtmodul "Software Lab", ein praktisches Gruppenprojekt. Worum geht es dabei?
Anastazja: Wir konnten uns die Themen, die uns am meisten interessieren, aus verschiedenen Bereichen aussuchen. Ich habe ein Projekt mit dem Titel "Optimierung der Positionierung des künstlichen Herzens" mit einer externen Firma durchgeführt. Sie bieten Simulationen im medizinischen Bereich an und ihr Hauptziel ist es, ein virtuelles Computermodell bereitzustellen, damit Entwickler ihre Geräte in der Simulation anstelle von Menschen oder Tieren testen können.
Guisela: Ich arbeite in einem Projekt aus der Bau- und Umwelttechnik. Mein Thema ist die Übersetzung technischer Zeichnungen alter Gebäude in Computermodelle und der Einsatz dieser digitalen Simulationen. Viele alte Gebäude müssen erneuert werden, und es ist viel einfacher und kostengünstiger, vorher ein Modell zu haben.
Ist es nicht schwierig, von einem Thema zum anderen zu wechseln - vom Bauwesen zur Medizintechnik und von der Automobilindustrie zur Luft- und Raumfahrt?
Anastasja: Der Hintergrund ist auf jeden Fall ein ganz anderer, auf der anderen Seite: Wenn wir die Simulationen anlegen, geht es im Grunde genommen entweder um Struktur- oder Strömungsmechanik, und am Ende sind es dann doch ganz ähnliche Dinge.
Guisela: Der Übergang ist recht einfach, wenn man die Prinzipien verstanden hat. Ich lerne gerne, und für mich war es aufregend, diese technischen Bauzeichnungen zu lesen.
Was gefällt Euch an Eurem Studium am besten?
Anastazja: In erster Linie die Kommunikation, denn wer Simulationen erstellt, muss sie letztlich entweder mit anderen Arbeiten kombinieren oder braucht einfach hier und dort Unterstützung. Eine gute Zusammenarbeit ist auf jeden Fall sehr hilfreich und es ist großartig, Ideen auszutauschen und andere Sichtweisen kennenzulernen. Der Kontakt mit Menschen aus interdisziplinären Bereichen - mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Sichtweisen - ist immer sehr entwicklungsfördernd.
Guisela: Und es ist auch immer sehr befriedigend, das Endprodukt zu sehen, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Ob es nun das beeindruckende Modell oder die Projektion ist - es ist eine Benchmark, wenn man gerne experimentiert.
Was sind weitere Pläne für Eure Karriere?
Guisela: Ich bin offen für das, was die Zukunft für mich bereithält. Es wäre toll, wenn ich nach Kanada zurückgehen könnte, um meine Forschungskarriere fortzusetzen. Eine andere Möglichkeit wäre, nach Ecuador zurückzugehen und an der Universität meines Landes weiter zu unterrichten. Und ich bin offen für die Möglichkeiten im mechanischen Bereich - ich kann mir auch gut vorstellen, in der Produktion oder Fertigung zu arbeiten.
Anastazja: Ich habe bereits angefangen zu arbeiten und werde hoffentlich meine Masterarbeit in diesem Unternehmen schreiben können. Der Bereich der Medizintechnik gefällt mir sehr gut und ich möchte in diesem Bereich weiterarbeiten. Und in einer etwas weiter entfernten Zukunft denke ich darüber nach, einen Doktortitel zu machen, aber nicht direkt im Anschluss an den Master. Davor würde ich gerne in der Industrie arbeiten, in der "puren Praxis".
Informationen zum Studiengang:
www.come.tum.de