Erst im vergangenen Jahr wurde Francis Kéré mit dem weltweit renommierten Pritzker Prize ausgezeichnet. Der Vertreter sozial engagierter Architektur ist bekannt für seinen Fokus auf Partizipation, nachhaltige Materialwahl und ressourcenschonende Bauweise, wie er sie u.a. für das Nationalversammlungsgebäude in Burkina Faso und den Serpentine Pavilion in London mit seinem Büro Kéré Architecture realisierte.
Neben seiner architektonischen Praxis war er als Dozent an der Harvard Graduate School of Design, der Accademia di Architettura di Mendrisio und der Yale University tätig. Seit 2017 ist Francis Kéré Professor für Architectural Design and Participation an der Technischen Universität München (TUM).
Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen untermauern Kéré's Schaffen: Bereits 2017 zog die erste monografische Ausstellung im Architekturmuseum der TUM über 50.000 Besucher an. Heute zählt Francis Kéré zu den bedeutendsten zeitgenössischen Architekten.
Mit seiner eigenen Stiftung, der "Kéré Foundation", engagiert sich er sich für die Umsetzung nachhaltiger Architektur in Burkina Faso.
Der Architekt erhielt bereits viele renommierte Auszeichnungen. Der international bedeutende Preis "Praemium Imperiale" würdigt jährlich Personen oder Gruppen mit herausragenden Beiträgen, die zum Fortschritt und zur Förderung der Kunstbereiche beitragen. Ursprünglich wurde die Auszeichnung vom japanischen Kaiserhaus zum Gedenken an Prinz Takamatsu ins Leben gerufen. Die Auszeichnung ist mit 15 Millionen Yen dotiert und wird im Herbst bei einer feierlichen Zeremonie vom japanischen Kaiserhaus in Tokio überreicht.
Geehrt werden in diesem Jahr neben Architekt Francis Kéré auch der Installationskünstler Ólafur Elíasson, die Malerin Vija Celmins, der Jazz-Musiker Wynton Marsalis und Theatermacher Robert Wilson. Außerdem wurden zwei "Grants for Young Artists" nach Auswahl durch die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton vergeben: Die Nachwuchsauszeichnungen gehen an die Harlem School of the Arts in New York und das Rural Studio der Auburn University im US-Bundesstaat Alabama.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gartulierte Francis Kéré bereits zur Auszeichnung: "Sehr geehrter Herr Kéré, mit großer Freude habe ich davon erfahren, dass Sie mit dem Praemium Imperiale 2023 in der Kategorie Architektur ausgezeichnet worden sind. Dazu gratuliere ich Ihnen sehr herzlich! Ihre Arbeit begeistert! Ihre Architektur vereint Funktionalität, Nachhaltigkeit, traditionelle Handwerkstechniken und Ästhetik. Ihnen liegt die Ökologie sehr am Herzen. […]
Besser kann man es meines Erachtens kaum machen. Kein Wunder also, dass dies auch der Japan Art Association nicht verborgen geblieben ist, über deren Entscheidung gewiss nicht nur ich mich sehr freue. Für Ihre Arbeit begleiten Sie meine besten Wünsche, verbunden mit großer Neugier auf weitere interessante und innovative Architekturprojekte."
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